Klartext360! mit Wolfgang Nestler

360-Grad Unterstützung für die Gastro

Herzlich willkommen bei unserer Reihe Klartext360! 

Wir begrüßen heute bei uns Wolfgang Nestler, den Gründer und Geschäftsführer der WNG Group.

Herr Nestler, es wäre klasse, wenn Sie uns kurz erklären könnten, was sie und die WNG Group so machen…

Gern! Ich unterstütze mit emotionaler Intelligenz, Fokussierung und strategischer Weitsicht Unternehmer*innen dabei, ihre eigenen Stärken, Skills und Selbstverständlichkeiten ans Tageslicht zu bringen, um für sich und ihre Unternehmen eindrucksvolle Ergebnisse zu erzielen.

Was das genau bedeutet? Wir haben 3 Säulen, die sich miteinander verbinden – von Finance über People zu Products. 

Bevor sie darauf näher eingehen, erstmal noch eine Frage zu Ihnen: Wie kam denn dieser Wechsel zur Beratung? Sie waren vorher in der Genussmittel-Industrie / Gastronomie-Branche tätig – war das plötzlich nicht mehr interessant? 

Ich war mehr als 20 Jahre in der Gastronomie und Markenindustrie sowie für Wirtschaftsunternehmen in führenden Funktionen tätig, darunter auch 5 Jahre als Geschäftsführer eines Industrieunternehmens, das innovative Saft-Systeme sowie Snacks erfunden, herstellen lassen und vertrieben hat. 

Davor habe ich ein bis zu 20-köpfiges Gastronomie-Team in Deutschland mit mehreren Hierarchiestufen geführt und war national wie international für das Key Account-Geschäft bekannter Getränkemarken zuständig und habe dieses auf- und ausgebaut. 

Nach dieser Zeit durfte ich den Vertrieb für spezialisierte Steuerberatung im Gastgewerbe aufbauen. Das war eine sehr spannende Zeit, weil ich mit der gleichen Zielgruppe arbeiten durfte wie zuvor – nur diesmal aus einer anderen Perspektive. 20 Jahre habe ich mit den Unternehmern des Gastgewerbes Listungen, Aktionen, Exklusivitäten sowie Darlehen besprochen, alles mit Produkten und Aktionen usw. Jetzt habe ich mir die Betriebe mal bewusst hinter den Kulissen angeschaut und die wirtschaftlichen Kennzahlen waren die Treiber für eine strategische Zusammenarbeit zum Wohle der Unternehmer.

Wie ist es denn mit den Zahlen? Wie ist es denn mit der Substanz eines Unternehmens? 

Tatsächlich gibt es im Gastgewerbe auch viel mehr Schein als Sein. 

Ich war in den letzten 25 Jahren immer fest mit der Gastronomie verbunden und werde das auf jeden Fall auch weiter bleiben – vielleicht sogar intensiver denn je. (schmunzelt) 

Zurück zu WNG – da machen sie ja trotzdem etwas komplett anderes – wie kam es zur Gründung? 

Nachdem ich als Verkaufsdirektor, als Key Account Direktor, als Geschäftsführer, Prokurist und Vertriebsleiter tätig war, war für mich der nächste logische und konsequente Schritt in meiner weiteren Entwicklung in die Selbstständigkeit, um das ganze Gelernte erfolgsorientiert für die Zielgruppe aufzubauen und umzusetzen. 

Empathisch, Erfolgsorientiert, Effizient!

Egal, in welcher Position, für welche Unternehmen oder Auftraggeber – ich wurde immer wieder gefragt: 

Warum gibt es eigentlich niemanden, der mal auf alle Unternehmensbereiche schaut? 

Das habe ich ja früher auch schon immer wieder getan, aber jetzt kann ich das endlich – ganz unabhängig – gewährleisten, die notwendigen Partner finden und binden – und punktuell auf individuelle Bedürfnisse eingehen.

Und das wird tatsächlich extrem benötigt und auch gedankt. 

Haben Sie aktuell Kunden aus der Gastronomie, wenn Sie sagen, die Verbindung wird immer bleiben? 

Etliche. Im ersten Jahr meiner Selbstverständlichkeit hatte ich mir aber auch einige neue Zielgruppen aufgebaut – teilweise lukrativere und einfachere. 

Aber durch die zwei Jahre Corona haben sich die Kunden aus der Gastronomie wieder stark gemehrt, da die Gastro-Branche angefangen hat umzudenken und sich endlich jetzt auch mal professionelle Unterstützung holt. 

Es ist wichtig, es nicht als Schwäche anzusehen, sich Hilfe zu holen. Nein – ich hole mir Unterstützung! Das Glas sollte immer halb voll und nicht halb leer sein. 

Des Weiteren bin ich Inhaber des Gastro Circles, wo ich mehr als 130 Gastronomen und Hunderte von Gästen auf einer Plattform anspreche. Als Förderpartner zum Beispiel der HGK (der Hotel- und Gaststätten Einkaufsgenossenschaft) bekomme ich jeden Tag die Herausforderungen, die Wünsche und auch die Nöte am Markt mit. 

Deswegen freue ich mich auch schon auf die nächsten Spezial-Touren, die ich mit Gastronomen und auch mit Industriepartnern plane, nach Afrika und auch nach Asien, um gemeinsam zu wachsen. 

Wow, klingt spannend! Was raten Sie Gastronomen denn so? 

Das soll jetzt nicht von oben herab klingen, aber ganz einfach:

Gönn dir professionelle Unterstützung in den Bereichen, wo du nicht selbst Profi bist. 

Versuche, deinen Betrieb aus einer 360-Grad-Sicht zu sehen und danach auch zu handeln. 

Warum? Weil sonst vorne viel reingesteckt wird und hinten wieder flöten geht. 

Das passiert und ist in der Vergangenheit sehr oft passiert, und dadurch vergeht auch wieder die Lust nach Veränderung, nach Entwicklung. Dann heißt es plötzlich, das Altbewährte hätte ja doch noch irgendwie funktioniert. 

Nein! Hätte es nicht! Schon gar nicht zukunftsorientiert! 

Auch das hat uns Corona gezeigt, egal ob es um Einkauf, Verkauf, Mitarbeitende, Organisation oder Sicherheit wie Datensicherheit oder Compliance geht:

Digitale Helferlein lassen das alles kein Hexenwerk mehr sein, und wenn ich es nicht selbst weiß, ist das nicht schlimm. Ich kann mir Unterstützung holen!

Jeder kann mit dem Smartphone von überall aus die Daten des Betriebes checken, das gab es früher nicht. Das macht es wirklich einfacher, interessanter und auch spannender. Das alles hat sich tatsächlich sehr gut, insbesondere für den Unternehmer, entwickelt. 

Gab es sonst irgendwelche Herausforderungen? Corona ist klar – aber darüber hinaus? 

Corona hat alles zuvor Dagewesene in den Schatten gestellt und uns alle vor Herausforderungen stellt, die wir so nicht kannten. Dieses alleine sein – das war extrem schwer. 

Corona hat alles verändert. Auf der einen Seite für mich selbst, ich bekam als Start-up leider keinerlei staatliche Unterstützung, weil ich keine Vorzahlen hatte. Das war keine leichte Zeit. Da fragt man sich schon: war das überhaupt der richtige Schritt ins Unternehmertum? 

Dann war ich bedauerlicherweise auch persönlich stark davon betroffen, ich bin 4 Monate komplett ausgefallen, ein sogenannter schwerer Corona-Fall – ich habe die ganze “Ladung” mitgenommen. Das war wirklich sehr herausfordernd. 

Auf der anderen Seite konnte ich als registrierter Berater für die BAFA (Bundesamt für Ausfuhr und Wirtschaftskontrolle) vielen Unternehmen des Gastgewerbes helfen und dienen, besonders dann, als die Überbrückungshilfen, Digitalisierungszuschüsse und Hygienemaßnahmen kamen, denn das hat viele aufgerüttelt. Es hat geholfen, dass viele verstanden haben, dass man es nicht allein machen kann und dass man Konzepte braucht. 

Viele sind dann erstmal zum Steuerberater gegangen. Aber die Aufgabe des Steuerberaters ist nicht zu schauen, was man im Objekt vor Ort machen kann. Die Aufgabe des Steuerberaters ist zu sagen, das und das ist möglich, wenn das und das erfolgt. Man braucht ein Konzept, sodass man auch nach einem Jahr nachweisen kann, was man gemacht hat.

Der “normale” Gastronom, der vielleicht Buchhaltung und Organisation nicht als das Wichtigste ansieht, wird sich nicht daran erinnern, wie jeder Schritt aussah. Deswegen ist Konzeptgebung so wichtig. 

Hier wird es noch etliche Rückforderungen der staatlichen Fördermittel und ein böses Erwachen auf Gastronomie-Seite geben. 

Beispiel: In Hannover sind es mehr als 35 % der Unternehmer des Gastgewerbes, die ihre Soforthilfen von Anfang 2020 (teilweise) zurückzahlen müssen. Ein Desaster.

Wie das kam? Kleiner Exkurs: Zu Anfang wurde viel beantragt und viel ausbezahlt, was den Leuten manchmal so nicht zustand. Die Hilfen wurden zu Beginn nach Umsatz berechnet, die Überbrückungshilfe III dann nach Kosten. Das Prozedere wurde kontinuierlich nachgebessert (klar, auch der Staat lernte dazu) – und es stellte sich heraus, dass die Kosten der Leute gar nicht so hoch waren, dann gab es auch noch Kurzarbeitergeld, was dagegen gerechnet wurde. Und die Förderung musste auch versteuert werden, ganz klar, weil es ja als Einnahme galt… und plötzlich muss man vielleicht von 15000 Euro 8500 zurückbezahlen. Das ist natürlich bitter.

Wo setzen Sie dann an? 

Ich unterstütze hier mit Digitalisierungskonzepten. Zu Anfang wurde meine Beratungsleistung, zusätzlich zu den finanziellen Hilfen, auch gefördert – das ist heute nicht mehr der Fall. 

Trotzdem kann ich nur raten, wer es noch nicht hat, egal über mich oder über andere Fachleute, holt euch Rat. Wer dem Finanzamt nicht alle Fragen beantworten kann, wird einbrechen. Leider musste ich in der Zeit auch zwei Gastronomen in die Insolvenz begleiten. 

Das war auch eine wichtige Erfahrung – ich werde niemals ein Krisenberater. Ich möchte mit den Unternehmern des Gastgewerbes nach vorne schauen – in die Zukunft der schönsten Branche der Welt – ich möchte das Glas halb voll und neue Entwicklungsmöglichkeiten sehen. 

Wie war denn so generell das Agieren der Gastronomen in Sachen Fördermittel – eher verheerend oder gut? Wie können wir uns das vorstellen? 

Im Gegensatz zu den “starken” Gastronomen haben die Schwächeren es meiner Meinung nach versäumt, die Hilfsprojekte sinnvoll für sich und ihre Objekte zu nutzen, um sich tatsächlich zukunftsgerecht aufzustellen -mit staatlicher Unterstützung, die gegeben worden ist. 

Wir haben für einige Kunden wirklich sinnvolle und nachweisbar umgesetzte Konzepte erstellt – teilweise sogar in sechsstelliger Höhe – und auch durchgezogen! Jeder, auch ohne Erfahrung, kann sofort sehen, wenn man durch die Stadt fährt, wo etwas getan wurde und wo nicht.

Auch jetzt geht es mit verschiedenen Förderprogrammen weiter. Viele denken, Corona ist vorbei, jetzt gibt es auch keine Fördermittel mehr. Aber es gibt jetzt und es gab auch schon vorher viele Fördermöglichkeiten – und jetzt sowieso noch viel mehr. Durch die neue Bundesregierung wird noch mehr auf Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Menschlichkeit, menschliche Entwicklung gesetzt und gefördert. Darauf können wir so viel aufbauen, und als zertifizierter Unternehmensberater habe ich Zugriff auf alle zur Verfügung stehenden Förderprogramme für jegliche Themengebiete.

Viele wissen gar nicht, was wirklich möglich ist, wenn es regelkonform eingesetzt wird. 

Ich biete gerne jedem der Leser dieses Interviews einen kostenlosen Erstcheck an, der sonst mit 297 € berechnet wird. Wir sehen uns das Unternehmen aus jeder Sicht, 360 Grad, an und bewerten es, bevor überhaupt irgendwas passiert. Es bringt nichts, blind irgendwas anzufangen. 

Die Punkte Digitalisierung, Personal finden und binden, Finanzen inklusive Fördermittel sowie Entwicklung sind die 4 größten Herausforderungen für alle Unternehmer – ein gesundes Unternehmen zu schaffen, unabhängig von der Branche. 

Ist es so, dass Gastronomen ihre Finanzen nicht gut im Griff haben? 

(lacht) Also allgemein natürlich darf man das so natürlich nicht behaupten, aber es gibt viele, die das nicht hatten – das hat Corona jetzt sichtbar gemacht.  

Wir haben immer sachlich darauf hingewiesen, worauf zu achten ist. Mit Absicht haben wir auch immer das Wort “weiße Kasse” benutzt, nicht “schwarze Kasse”. Und jetzt wird es richtig spannend. 

Im November 2020 gab es 75 % pauschale Förderung, um den Verdienstausfall zu kompensieren. Wer also im November 2019 eine weiße Kasse hatte, hat im November 2020 auch echt viel Geld bekommen, sogar mehr als richtig war, weswegen die Programme auch umgestellt wurden. Wer keine weiße Kasse hatte, konnte dann natürlich auch nichts bekommen. 

Andersrum haben diese ganzen Fördermittel einen kleinen Pferdefuß. Du musstest es vorfinanzieren. Wenn ich nichts habe, fällt es natürlich auch schwer, zur Bank zu gehen und Geld zu organisieren, obwohl es über Zuschüsse wieder zurückkommt. 

Wenn man vorher gut gewirtschaftet hat, kam man auch besser durch die Zeit und steht auch jetzt besser da – aber das ist ja schon fast eine Binsen-Floskel (lacht).  

Sie beraten auch Führungskräfte und machen Führungskräfteentwicklung – haben Sie da auch Gastro-Kunden? 

Ja, zum Glück, aber es gibt noch viel zu wenige. 

Es gibt den Kaufmann der Gastronomie, den Hotelfachmann, den Kaufmann der Systemgastronomie, den Koch, den Restaurantfachmann, den Kellner, die Servicekraft usw., aber in Sachen Gastro-Weiterbildung gibt es wenig bzw. so gut wie nichts. 

Das Schlimmste ist, wenn man nicht selbst intrinsisch motiviert ist und die Leitung bittet, einen auf Fortbildung zu schicken, dann bleibt man auf dem Level, wo man ist, das habe ich selbst 15 Jahre lang erlebt. 

Ich kann mich nicht beschweren, ich bin in diesen 15 Jahren immer aufgestiegen, aber ich musste mir alles selbst erarbeiten. Ich bin immer mal wieder ins kalte Wasser geworfen worden, das hat mir nicht geschadet, aber es war damals auch eine andere Zeit, Anfang des Jahrtausends. Wir hatten 6 Millionen Arbeitslose, und es wurde mit der Ressource Mensch ganz anders umgegangen. Wenn es nicht geklappt hat, war man weg. 

Heute, mit (zum Glück) nur noch ca. 2 Millionen Arbeitslosen, kommen wir nicht nur in den Fachkräftemangel, sondern in den Arbeitskraftmangel. Es gibt gar nicht mehr genügend Menschen, also muss ich die Ressource Mensch ganz anders pflegen, und genau darum kümmere ich mich: um die zukünftigen Führungskräfte, die Leader sein sollen, nicht einfach Vorgesetzte. In einem von mir speziell konzeptionellen Einjahresprogramm werden diese systematisch entwickelt, damit sie zukünftig Stärken-orientiert im Unternehmen eingesetzt werden können. 

Für die neue Generation ist auch der Sinn der Arbeit besonders wichtig – das Warum! Das waren wir nicht gewohnt! Das zu erkennen ist wirklich überlebenswichtig, sonst wird man – ohne Menschen, trotz jeglicher Digitalisierung – zukünftig kein Geschäft betreiben können. 

Haben Sie 3 Tipps, die Sie einem Gastronomen mit auf den Weg geben könnten, damit er erfolgreich ist?

  • Über den Tellerrand hinausschauen (360 Grad Sicht – und sich Unterstützung holen, wenn man das nicht allein kann),
  • an sich selbst arbeiten und
  • sich mit der wertvollsten Ressource, den Mitarbeitenden, zu beschäftigen. 

Ich belasse es mal bei dieser kurzen Antwort, denn sonst könnten wir wahrscheinlich jetzt darüber allein eine halbe Stunde philosophieren. 

Was, würden Sie sagen, ist für die Zukunft gewinnbringender und erfolgversprechender: die Individual-Gastronomie oder die Systemgastronomie? 

Das ist natürlich immer ein ganz heikles Thema, wenn diese beiden Seiten aufeinandertreffen. Das ist eine Frage, die nicht so einfach zu beantworten ist. 

Auf der einen Seite haben wir in Deutschland gegenüber Ländern wie England oder Amerika noch eine deutlich ausbaubare Quote an Systemgastronomie. Auf der anderen Seite soll das aber auch nicht heißen, dass alles gleich aussehen soll.

Gastronomie lebt von Vielfalt, das ist auch das, wovon die Kunden leben. Die Enchilada-Kette oder auch die Gastro & Soul GmbH sind da eines der wenigen, sehr positiven Beispiele, auch in der Systemsicht, die mit derzeit 4 oder 9 verschiedenen Systemen wirklich viele unterschiedliche Menschen und Zielgruppen ansprechen.

Wahrscheinlich ist der Mix die beste Wahl. 

Corona hat die Anfälligkeit der Individual-Gastronomie ans Tageslicht gebracht, weil es dort keine Headquarter gibt, die sich um die ganzen Herausforderungen kümmern.

Deswegen: Lasst uns Schwarmintelligenz nutzen, untereinander systemisch austauschen und voneinander lernen, besonders wenn man kein Headquarter oder Backoffice im Rücken hat. 

Ich organisiere in diesem Bereich, unabhängig von der Gastronomie, Unternehmerboards und Austauschrunden, wo es um eine vertrauliche Kommunikation auf Augenhöhe geht, damit jeder vom anderen profitieren kann, denn es wird nur gemeinsam gehen. 

Sind dort auch kleinere, individuelle Gastronomen präsent?

Jeder Unternehmer hat ein Wissen, jeder Unternehmer kann etwas beitragen, und wir reden von Unternehmer zu Unternehmer. In der Regel sind das 7 Leute aus unterschiedlichen Branchen, weil es egal ist, ob er Gastronom, Zahnarzt oder Maurermeister ist. Jeder Unternehmer hat die gleichen Herausforderungen, mal früher, mal später. Das ist kein Netzwerktreffen, keine Frühstücksrunde, sondern es ist wirklich eine Arbeitsrunde, wo man Commitments abgibt und sich wieder trifft, wo man sagt, das habe ich umgesetzt, das funktioniert, das funktioniert nicht. 

Wissen geben und Wissen nehmen steht im Mittelpunkt – hier entwickelt sich “high potential”, ein “Think-Tank”. Schwarmintelligenz ist wirklich das Stichwort! Wo jeder sich traut, sich zu öffnen und wirklich die Hose runterzulassen. (lacht)

Haben Sie einen Fahrplan, wo sie sagen, das möchte ich mittelfristig/ langfristig erreichen? 

Auf jeden Fall. Wenn ich keinen Fahrplan hätte, könnte ich meinen Job gar nicht ausüben. Ich kann zu meinen Klienten ja nicht sagen, “wir machen jetzt ein System, wir machen jetzt einen Plan, und vorher fangen wir gar nicht an”, wenn ich selbst keinen Plan habe.

Ich arbeite derzeit mit drei bekannten Persönlichkeiten an einer Trainings- und Entwicklungsakademie, um Menschen individuell weiterzuentwickeln und die derzeit 5 gemeinsamen Generationen, von den Babyboomern bis zur Generation C oder Alpha, mit denen man spricht und die im aktiven Arbeitsmarkt vertreten sind, zu verbinden. 

Wie gesagt, es wird nur gemeinsam gehen und das in der gesamten Wirtschaft, deswegen geht das auch über den Kanal Gastronomie hinaus. 

Dort wird es Cross Mentoring geben – eben diese Schwarmintelligenz. So wird parallel eine “mega Denkfabrik”, also wirklich ein Think-Tank und – was auch schon fest steht – ein neues, spannendes Gastronomiekonzept für die Zukunft entstehen, wo Digitalität, Emotionalität, Menschlichkeit und Variabilität miteinander verbunden werden. 

Spannend, ich freue mich schon, wenn das voranschreitet und kommuniziert wird.  

Haben Sie denn als erfahrener Gründer noch einen Tipp, den sie anderen Gründern mit auf den Weg geben wollen würden? 

Ja, habe ich – aber Sie haben gesagt, als erfahrener Gründer – das ist falsch. Man gründet ja in der Regel nur einmal. Es gibt natürlich ein paar Menschen, die gründen siebenmal, die sind dann irgendwann erfahren, aber das war ich nicht. 

Ich habe gedacht, ich wüsste „fast“ alles und habe dann Fehler gemacht wie jeder andere auch. 

Mein Tipp ist: Steckt genügend Zeit in die Planung! Vorbereitung ist alles. Meldet euch gerne bei mir, und wir schauen uns das an – und zwar, welche Motivstruktur auf der persönlichen Seite vorhanden ist und welcher Plan und Wunsch auf der Business-Seite bestehen.

Achtung: Auch dieser Prozess wird bereits vom Staat gefördert. 

Das ist interessant, das ist sicher vielen unserer Leser nicht bewusst – dann wissen diese jetzt, an wen sie sich wenden können! 

(lacht) Sehr gerne! 

Aber egal, mit wem man am Ende das Projekt aufsetzt: Leute, holt euch erstmal diese erste Beratung, die erste Analyse, die zudem gefördert wird. Dann sieht man schon, was daraus wird! 

In Bereichen, wo Gastronomen nicht Spezialisten sind, brauchen diese einen Coach, einen Mentor, einen Sparringspartner, der sich um sowas kümmert, mit draufschaut und begleitet, damit sie sich in Ruhe um ihr Business, die Gastronomie, kümmern können. 

Am Schluss noch zu Ihnen persönlich:  Haben Sie ein Vorbild? 

Mehrere sogar und noch viel wichtiger: Ich habe drei Mentoren. 

Die können auch mal wechseln, situativ, was ich eben gerade brauche, um weiter nach vorne zu kommen. Menschen, die bereits das geschafft haben, was ich selbst noch erreichen will. 

Menschen, die sagen: Stopp – jetzt machst du Quatsch. 

Da hilft der Mentor, der entweder nichts davon hat, sondern einfach etwas weitergeben möchte, oder aber eine Person, die dafür bezahlt wird, mir auch kritisch zu sagen, was geht und was nicht. 

Wer sind die drei? 

Das bleibt mein Geheimnis. 

Ihr Lieblingszitat zum Schluss? 

Da habe ich eineinhalb:

“Lifelong Learning”

und

“Zusammen ist mehr als 1”. 

Sehr schön. Vielen Dank! Das war ein sehr interessantes Interview, hat mir viel Spaß gemacht, ich habe viel gelernt und mitgenommen – und bestimmt auch unsere Leser! 

Ich bedanke mich auch!